Die therapeutische Wirkung von Stoßwellen auf den Bewegungsapparat (Schmerzlinderung und Heilung) basiert auf einer Vielzahl von Mechanismen auf Molekular- oder Zellebene. Kurz gesagt: Die wesentlichen kurzfristigen Auswirkungen bestehen in einem Abbau der präsynaptischen Substanz P in C-Nervenfasern (was zu einer Schmerzlinderung führt) und einer verbesserten Blutzirkulation im betroffenen Bereich (was die Grundlage für eine Heilung ist). Die wesentlichen langfristigen Auswirkungen bestehen in einer Blockade von neurogenen Entzündungen und einer verbesserten Gleitfähigkeit von Sehnen (was zu einer Schmerzlinderung führt) sowie in einer Aktivierung von mesenchymalen Stammzellen und einer neuen Knochenbildung (was beides wesentlich zu einer Heilung beiträgt).
Behandlung über luftgefülltem Gewebe (Lunge, Bauchraum); Behandlung von bereits gerissenen Sehnen; Behandlung von Schwangeren; Behandlung von Patienten unter 18 Jahren (mit Ausnahme der Behandlung von Morbus Osgood-Schlatter); Behandlung von Patienten mit Blutgerinnungsstörungen (einschließlich lokaler Thrombosen); Behandlung von Patienten, denen orale Antikoagulanzien verabreicht wurden; Behandlung von Gewebe mit lokalen Tumoren oder lokalen Bakterien-/Virusinfektionen; Behandlung von Patienten, die mit lokalen Kortisoninjektionen behandelt wurden (innerhalb einer sechswöchigen Frist nach der letzten lokalen Kortisoninjektion).
Es ist völlig richtig, dass eine Schmerzlinderung innerhalb von nur wenigen Tagen nicht bedeutet, dass in dieser kurzen Zeit eine Heilung erfolgt ist. Eine nachhaltige und statistisch signifikante Schmerzlinderung noch zwei Jahre nach der Behandlung einer chronischen Plantarfasziopathie mit der Swiss DolorClast-Methode11 ist jedoch ein starkes Indiz für eine Heilung. Für einen endgültigen Beweis einer Heilung wäre eine Biopsie erforderlich, was aus ethischen Gründen aber nicht möglich ist.
Dies ist im Allgemeinen möglich. Dabei müssen jedoch die folgenden Punkte beachtet werden: (i) Die Swiss DolorClast-Methode ist noch nicht für die Behandlung von frischen Verletzungen zugelassen. Die entsprechende klinische Forschung ist noch im Gange. (ii) Im Hinblick auf Sehnenverletzungen sollte darauf hingewiesen werden, dass es keine akuten Tendopathien gibt, lediglich neu diagnostizierte. Die Sicherheit und Wirksamkeit der Swiss DolorClast-Methode bei der Behandlung neu diagnostizierter Tendopathien wurde bereits in der internationalen Fachliteratur zur Plantarfasziopathie (Rompe et al., 201012), zur primären bizipitalen Tenosynovitis der langen Sehne (Liu et al., 201213) und zur lateralen oder medialen Epicondylitis (Lee et al., 201214) belegt.
Unter diesen Voraussetzungen sind in der Regel besondere Sorgfalt und eine sehr schonende Behandlung erforderlich. Insbesondere sollte das Handstück des Swiss DolorClast nicht gegen die Haut des Patienten gedrückt werden. Des Weiteren muss sich der Therapeut bewusst sein, dass selbst die schwächsten Einstellungen des Swiss DolorClast zu stark sein können und möglicherweise während der Behandlung übermäßige Schmerzen verursachen. In einem solchen Fall muss die Behandlung abgebrochen werden. Eine vorbildliche Patienten-Compliance zeichnet sich dadurch aus, dass dem Patienten erklärt wird, dass die Behandlung einen Versuch wert ist und dass sie jederzeit abgebrochen werden kann, wenn sie sich als zu schmerzhaft erweist.
Ja, dies ist möglich. Eine Lockerung von Implantaten oder Osteosynthesematerialien (wie z. B. Schrauben, Platten, Nägel) nach einer Stoßwellentherapie wird in der Fachliteratur nicht erwähnt. Dennoch sollte in jedem Fall ein direkter Kontakt zwischen dem Applikator des Swiss DolorClast und Implantaten oder chirurgischen Osteosynthesematerialien vermieden werden. Außerdem dürfen Stoßwellen nicht durch ein Implantat oder durch ein chirurgisches Osteosynthesematerial hindurch angewendet werden, um eine dahinter befindliche Pathologie zu behandeln. Dabei würden die Stoßwellen ihr Ziel nicht erreichen.
Ein Herzschrittmacher ist keine Kontraindikation für die Swiss DolorClast-Methode. Allerdings dürfen der Herzschrittmacher und die zugehörigen Drähte den Stoßwellen auf keinen Fall direkt ausgesetzt werden. Demzufolge muss eine Behandlung der linken Schulter äußerst vorsichtig durchgeführt werden, wenn der Patient einen Herzschrittmacher trägt.
Nein, eine leichte Verdünnung einer Sehne stellt keine Kontraindikation für eine vorsichtige und bedächtige Verwendung der Swiss DolorClast-Methode dar. Eine Behandlung einer bereits gerissenen Sehne ist hingegen eine Kontraindikation. Als allgemeine Regel gilt, dass Sehnen, bei denen mehr als 50 % der Querschnittsfläche gerissen sind, nicht mit Stoßwellen behandelt werden dürfen. Dies liegt darin begründet, dass die Sehne aufgrund der Schmerzlinderung bei erhöhter körperlicher Anstrengung vollständig reißen könnte.
Der Swiss DolorClast ist für die Behandlung von erektiler Dysfunktion noch nicht zugelassen. Dies liegt daran, dass es noch nicht genügend klinische Belege für eine hinreichende Wahrscheinlichkeit eines hohen Behandlungserfolges gibt.
Eine echte Schultersteife kann mit Stoßwellen nicht erfolgreich behandelt werden. Bei dieser Indikation ist eine manuelle Mobilisation (unter Vollnarkose) erforderlich. Es sollte jedoch sorgfältig untersucht werden, ob der Patient wirklich unter einer Schultersteife leidet. Wenn nur eine partielle Unbeweglichkeit vorliegt, kann die Swiss DolorClast-Methode zu einer erheblichen Zustandsverbesserung führen. Andere Frauen empfinden Schulterbewegungen aufgrund eines in der Entstehung befindlichen oder bereits vorhandenen sekundären Lymphödems (infolge einer Resektion regionaler Lymphknoten als Teil einer Mastektomie) als schmerzhaft. Der Swiss DolorClast ist für die Behandlung von primären und sekundären Lymphödemen zugelassen. Prof. Sandro Michelini (Rom) berichtet von guten Ergebnissen.
Es gibt keine Berichte über eine Entwicklung von Lymphödemen infolge einer Stoßwellenbehandlung. In der Fachliteratur gilt die Behandlung von Lymphödemen mit der Swiss DolorClast-Methode als effizient und sicher15. Der Swiss DolorClast ist für diese Indikation zugelassen. Dabei ist es unerheblich, ob dem Patienten alle axillären Lymphknoten oder lediglich die Wächterlymphknoten entfernt wurden. Ausschlaggebend ist das Krankheitsbild (d. h. die Herausbildung eines sekundären Lymphödems). In der Regel führt eine früher einsetzende Behandlung auch zu besseren Ergebnissen.
Eine Strangbildung (auch „Axillary Web Syndrome“ genannt) stellt keine Kontraindikation für ESWT dar. Ob ESWT in diesem Fall erfolgreich ist, muss noch herausgefunden werden. Zu diesem Thema liegen bisher noch keine Daten vor.
Auf diese Frage gibt es keine eindeutige Antwort. Vor allem darf ESWT die Wundheilung nicht beeinträchtigen (obwohl ESWT zur Wundheilung nach einem chirurgischen Eingriff beitragen könnte). Allerdings kann ESWT auf die Teile der Schulter und des Armes angewendet werden, die vom chirurgischen Eingriff nicht direkt betroffen sind (wie z. B. der Delta- oder der Trapezmuskel).
Es liegen keine Daten zur Beantwortung dieser Frage vor. Da das Gewebe durch eine Strahlentherapie erheblich beschädigt werden kann, sollten während einer Strahlentherapie keine Stoßwellen auf dasselbe Gewebe ausgeübt werden. Zwischen der letzten Strahlentherapiesitzung und der ersten ESWT-Sitzung sollte mindestens ein Zeitraum von einer Woche liegen, damit mögliche negative Interferenzen zwischen ESWT und dem Heilen von durch die Strahlentherapie hervorgerufenen Gewebeschäden verhindert werden.
Zur Beantwortung dieser Frage muss der Zustand der Rotatorenmanschette berücksichtigt werden. Sehnen, bei denen mehr als 50 % der Querschnittsfläche gerissen sind, dürfen nicht mit Stoßwellen behandelt werden. Daher muss einer ESWT-Behandlung nach einer subakromialen Dekompression oder einer Wiederherstellung der Rotatorenmanschette eine sorgfältige diagnostische Bildgebung (MRT) vorausgehen. Wenn keine Anzeichen für einen Sehnenriss an der Supraspinatussehne und der Rotatorenmanschette vorliegen, ist eine ESWT-Behandlung 8 Wochen nach einer subakromialen Dekompression oder einer Wiederherstellung der Rotatorenmanschette möglich.
Laut der englischsprachigen Wikipedia ist Vulvodynie „ein chronisches Schmerzsyndrom, das den Bereich der äußeren, primären Geschlechtsorgane einer Frau betrifft und ohne erkennbare Ursache auftritt. Zu den Symptomen gehören oft ein brennendes Gefühl sowie Reizungen. Damit die Krankheit zuverlässig diagnostiziert werden kann, müssen die Symptome mindestens 3 Monate lang anhalten. Die genaue Ursache ist unbekannt, nach allgemeiner Auffassung spielt eine Reihe von Faktoren eine Rolle, darunter genetische Faktoren, das Immunsystem und möglicherweise die Ernährung. Die Diagnose erfolgt durch Ausschluss anderer Ursachen. Die Diagnose kann eine Biopsie des betroffenen Bereichs beinhalten. Bei der Behandlung kann eine Reihe verschiedener Maßnahmen zur Anwendung kommen; von diesen ist jedoch keine in allen Fällen wirksam, und die Belege für die Wirksamkeit der einzelnen Maßnahmen sind oft unzulänglich. Zu diesen Maßnahmen zählen eine verbesserte Pflege des betroffenen Bereichs, veränderte Essgewohnheiten, Medikamente, Beratung und, falls sich eine konservative Behandlung nicht als wirksam erweist, chirurgische Eingriffe. Schätzungen zufolge sind bis zu 16 % der Frauen von dieser Krankheit betroffen.“ Die Swiss DolorClast-Methode ist für diese Indikation nicht zugelassen, weil es keine Daten gibt, die die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Behandlungsmethode belegen.
Die Swiss DolorClast-Methode eignet sich für die folgenden Indikationen: Tendopathien, Muskelschmerzen, Osteoarthritis, nicht zusammenwachsende Brüche, Spastizität, Zellulitits, akute und chronische Weichgewebewunden sowie Lymphödeme.
Für die Produkte gilt eine 2-jährige Gewährleistung. Nur für die Wartungssets im Handstück gibt es eine Begrenzung der Lebenszeit, nämlich folgende: 1 Millionen Impulse für das Handstück Evo Blue und 600.000 Impulse für das Handstück Power+.
Kompressor: Der Flüssigkeitsstand in der Flasche muss einmal monatlich vom Benutzer überprüft werden. Die Filter des Kompressors müssen einmal jährlich vom Benutzer überprüft werden. Gerät: Das Gerät muss in regelmäßigen Abständen gereinigt werden. Handstück: O-Ringe müssen jeweils nach 200.000 Impulsen ersetzt werden. Für den Wartungssatz siehe obige Frage.
Bei der Swiss DolorClast-Methode handelt es sich um die klinisch am besten erprobte Stoßwellentechnologie. Sie beinhaltet eine Schulung, damit Endanwender die bestmöglichen Behandlungsergebnisse erhalten.
Der Swiss DolorClast Classic hat die FDA-Gerätezertifizierung “Generator, Shock Wave, For Pain Relief” (Generator, Stoßwelle, zur Schmerzlinderung) der Klasse III erhalten. Kein anderes Gerät für eine radiale Stoßwellentherapie ist FDA-zertifiziert. Die Geräte für radiale Therapien aller Wettbewerber wurden bei der FDA als elektrische therapeutische Massagegeräte (Klasse I) registriert. Diese Geräte dürfen nicht als „shock wave devices“ (Stoßwellengeräte) bezeichnet werden. Außerdem dürfen Ärzte in den USA Behandlungen mit diesen Geräten nicht gemäß einem CPT-Code (Current Procedural Terminology) in Rechnung stellen. Elektrische therapeutische Massagegeräte sind lediglich für geringfügige Muskelbeschwerden und -schmerzen vorgesehen.
Diese Begriffe werden von manchen Unternehmen ohne Angabe von weiteren technischen oder wissenschaftlichen Details verwendet. Man darf vermutlich davon ausgehen, dass der Begriff „defokussiert“ bedeuten soll, dass es keinen zweiten Fokuspunkt, unabhängig davon, ob es sich um konvergente/konzentrierte, planare oder radiale Wellen handelt. Im Übrigen soll „planar“ vermutlich besagen, dass die Wellen linear und damit weder konvergent/fokussiert noch divergent/radial sind. In der Fachliteratur gibt es keine Belege dafür, dass defokussierte und planare Stoßwellen irgendwelche wissenschaftlichen/medizinischen Vorteile gegenüber radialen Wellen haben.
In den meisten klinischen Studien wurde die Wirksamkeit der Swiss DolorClast-Methode bei 3 Sitzungen belegt. Es gibt jedoch keine Kontraindikation gegen das Hinzufügen weiterer Sitzungen, solange sich der Zustand des Patienten verbessert. In den meisten Fällen sollte die Anzahl von 8 bis 10 Sitzungen nicht überschritten werden.
Wir empfehlen, einen einwöchigen Abstand zwischen zwei Sitzungen beizubehalten, damit die durch die Stoßwellenbehandlung verursachte Entzündung nachlässt. Wenn sich der Patient jedoch nach 3 bis 4 Tagen wohlfühlt und keine Anzeichen einer Entzündung wie Rötungen oder Schwellungen auftreten, kann die nächste Behandlung erfolgen.
Je höher der Luftdruck ist, desto größer ist die Energiedichte und die Kavitation, der der Patient ausgesetzt ist (wie in Chitnis und Cleveland, 20061, gezeigt). Eine Stoßwellenbehandlung ist dosenabhängig. Der Luftdruck sollte an die Schmerzschwelle des Patienten angepasst werden.
Bei den meisten klinischen Studien war ein bestimmter Druck (oft über 3 bar) fest vorgegeben, damit die Studie reproduzierbar ist. In diesen Studien wird jedoch das Patientenfeedback nicht berücksichtigt. Laut einer systematischen Analyse von mehr als 100 veröffentlichten randomisierten kontrollierten Studien zu ESWT durch Schmitz et al. (2015)1 ist die Stoßwellentherapie dosenabhängig: je höher der Druck, umso besser. Eine bewährte Vorgehensweise während der Behandlung besteht darin, sich nach dem Biofeedback (Schmerzschwelle) des Patienten zu erkundigen und den Druck so lange zu erhöhen, bis die Schmerzschwelle des Patienten erreicht ist. Sie können dies zu Beginn der Behandlung, nach 500 Impulsen und nach ungefähr 1.200 Impulsen tun.
Die meisten klinischen Studien wurden mit einer Frequenz im Bereich von 6 bis 10 Hz durchgeführt. Die jüngsten Studien verwenden jetzt eine Frequenz im Bereich von 10 bis 15 Hz. Der Einfluss der Frequenz wurde bis jetzt noch nicht klinisch bewertet, abgesehen vom Einfluss der Frequenz auf die Dauer der Behandlung. Der Trend geht dahin, Tendopathien mit einer Frequenz von 10 bis 12 Hz, Enthesiopathien mit einer Frequenz von 12 bis 15 Hz und Muskeln mit einer Frequenz von 12 bis 20 Hz zu behandeln, abhängig von der Hautoberfläche über der Indikation und der Anzahl der Impulse.
Schmitz et al. (2015)2 zeigen auf, dass ein geeignetes Protokoll bei 2.000 Impulsen pro Behandlung liegt. Dies gilt jedoch für eine hohe Energie pro Impuls, der direkt auf die schmerzhafte Stelle ausgeübt wird. Die moderne Vorgehensweise bei einer Stoßwellentherapie tendiert dazu, die Anzahl der Impulse auf 2.500 bis 4.000 zu erhöhen, abhängig von der Hautoberfläche über der zu behandelnden Indikation. Dabei werden die Impulse um die schmerzhafte Stelle herum ausgeübt.
Der Durchmesser und damit das Gewicht des Applikators beeinflussen die Dichte des Energieflusses und das sich ergebende Kavitationsfeld. Als Faustregel lässt sich Folgendes sagen: Je kleiner der Durchmesser ist, desto größer ist die Intensität und desto kleiner ist das Kavitationsfeld. Bedenken Sie, dass sich die maximale Energiedichte an der Spitze des Applikators befindet.
Der Federdruck wird auch als „zweite Druckeinstellung“ bezeichnet. Indem Sie die Feder vorsichtig zusammendrücken, gelangen Sie näher an die pathologische Stelle heran und üben so mehr Druck auf das Zielgewebe aus. Außerdem wird dadurch ein Teil der gebrochenen Welle absorbiert. Nur BTL und EMS weisen dieses Merkmal auf.
In den meisten klinischen Studien wird dieser Parameter nicht getestet. Der Applikator wird meistens statisch an einer Stelle gelassen. Im Hinblick auf die ausgeübte Energie ist diese Vorgehensweise effizient, aber in Bezug auf die Patientenzufriedenheit ist sie weniger gut. Besser ist es, in einem gewissen Abstand zur schmerzhaftesten Stelle zu beginnen und sich vorsichtig zu dieser Stelle hin zu bewegen.
Als ESWT entwickelt wurde, galten Stoßwellen noch als eine Behandlung der zweiten oder gar dritten Wahl. Sie wurden daher nur indiziert, wenn die Anwendung anderer konservativer Behandlungsprotokolle nicht zum gewünschten Erfolg führte (für ein sehr bekanntes Beispiel siehe „Plantar Heel Pain Treatment Ladder“ von Thomas et al., 20103, Abbildung 4). Die Hauptgründe für diese Empfehlungen waren (i) die Überzeugung, dass ungefähr 80 % aller Tendopathien im Laufe eines Jahres auch ohne irgendeine Behandlung verheilen; (ii) die relativ hohen Kosten von ESWT im Vergleich zu anderen Behandlungsweisen; (iii) die Tatsache, dass, anders als bei ESWT, bestimmte Behandlungsmethoden (wie z. B. Kortisoninjektionen) in Ländern, in denen ESWT-Forschung stattfand, erstattet wurden; und (iv) die Möglichkeit, ein und demselben Patienten mehrere ineffiziente Behandlungsweisen in Rechnung zu stellen, was nach der Durchführung von nur ein paar ESWT-Sitzungen nicht mehr möglich war. Jüngere Studien in Ländern mit einem anderen Erstattungssystem (China, Korea) haben jedoch gezeigt, dass mit ESWT bei neu diagnostizierten Patienten hervorragende Ergebnisse erzielt werden können. Wenn sich die Pathologie allerdings noch in der Akutphase befindet, wird empfohlen, 1 bis 2 Wochen zu warten, bis die Akutphase abgelaufen ist.
Nein, es besteht keine Gefahr, dass Knochen brechen oder Sehnen reißen, weil die ausgeübte Energiedichte weniger als 0,6 mJ/mm² (selbst bei 4 bar bei einem Fokus von 15 mm) beträgt. Bei experimentellen Studien mit Hunden kam es bei Energieflussdichten von 5 mJ/mm² zu Fällen von Knochenbrüchen.
Die Behandlung sollte nicht schmerzhaft sein, aber Unbehagen auslösen (VAS-Wert < 7).
Ja, eine Lokaleanästhesie kann eingesetzt werden und ist nicht schädlich. In Fällen von chronischer Plantarfasziopathie zeigte sich jedoch in zwei unabhängigen Studien, dass eine wiederholte ESWT mit geringer Energie ohne Lokaleanästhesie effizienter ist als eine wiederholte ESWT mit geringer Energie und Lokaleranästhesie (Labek et al., 20054; Rompe et al., 20055). Der Grund dafür ist, dass Lokalanästhetika periphere Nervenfasern blockieren, einschließlich Nervenfasern des Typs C. C-Nervenfasern lassen sich jedoch nicht mit Lokalanästhetika blockieren und gleichzeitig mit Stoßwellen aktivieren (Maier et al., 20036). Zudem schränkt die Anwendung von Lokalanästhetika das Biofeedback des Patienten während der Behandlung ein oder verhindert es sogar vollständig.
Ja, das ist möglich. Im Falle einer chronischen Tendopathie im Mittelteil der Achillessehne zeigte sich, dass eine Kombination von radialer ESWT und exzentrischer Belastung zu statistisch signifikant besseren klinischen Ergebnissen führte als eine exzentrische Ladung allein (Rompe et al., 20097) und dass eine radiale ESWT bei dieser Indikation ebenso wirksam ist wie die exzentrische Ladung (Rompe et al., 20078). Dasselbe zeigte sich in Bezug auf die Kombination aus radialer ESWT und Dehnung der Plantarfaszie bei einer chronischen Plantarfasziopathie (Rompe et al., 20159).
Zur Kombination von Stoßwellen mit einer Kryotherapie wurden bisher keine klinischen Studien durchgeführt. Dr. Marc Rozenblat (CORALIS Center, Ozoir-la-Ferrière, Frankreich) gab jedoch im Jahr 2008 auf dem ATRAD-Kongress in Berlin bekannt, dass die Kombination aus Stoßwellentherapie mit der Swiss DolorClast-Methode und NCS (NeuroCryoStimulation) in ungefähr 7.000 Fällen erfolgreich war.
Ja, die Swiss DolorClast-Methode zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass sie klinisch belegt ist. Eine Vielzahl von randomisierten kontrollierten Studien (RCTs), die die Wirksamkeit und Sicherheit der Swiss DolorClast-Methode bei unterschiedlichen Indikationen belegen, wurde bereits in der internationalen Fachliteratur veröffentlicht. Bisher wurden zur Swiss DolorClast-Methode 26 RCTs veröffentlicht. 15 davon werden in der Datenbank PEDro aufgeführt (suchen Sie nach „radial shock wave“ unter www.pedro.org.au).
Dies wurde noch nicht in einer klinischen Studie getestet. Im Hinblick auf fokussierte Stoßwellen ist in der Datenbank PEDro keine Studie aufgeführt, in der die Hypothese getestet wurde, dass die Anwendung von 6.000 Stößen in einer einzigen Sitzung mindestens genauso wirksam ist wie die Anwendung von 2.000 Stößen in drei Sitzungen.
ESWT wurde sowohl für Athleten als auch für andere Personen entwickelt. Die überwiegende Mehrheit der RCTs zur Swiss DolorClast-Methode wurde an Patienten durchgeführt, die keine Athleten waren.
Ja, Rizinusöl eignet sich besser als Standardkontaktgel laut Maier et al., 199910, „Castor oil decreases pain during extracorporeal shock wave application“. Dennoch wird empfohlen, das zusammen mit dem Gerät bereitgestellte Standardkontaktgel zu verwenden.